Über das Projekt

Mein Name ist Verena Freund. Ich bin Lehramtsstudentin an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und bin mit dem Thema Behinderung groß geworden: Meine Cousine ist seit der Geburt geistig und körperlich behindert. Ich habe durch sie mitbekommen, wie es ist, wegen einer Behinderung ausgegrenzt zu werden.

Anfang des Jahres 2015 habe ich mir überlegt: Wie kann ich persönlich die Jüngsten unserer Gesellschaft für das Thema Inklusion sensibilisieren? Der Begriff "Inklusion" ist mittlerweile in aller Munde. Aber wie kann man sie umsetzen? Ich bin der Meinung, dass Inklusion nicht erst in der Politik, sondern im Kopf und im Handeln jedes Einzelnen von uns beginnen muss.
Also habe ich im Frühjahr 2015 einen Malwettbewerb ins Leben gerufen, der unter dem Motto "Begegnung" steht, angelehnt an das von der Aktion Mensch ausgerufene Jahr der Begegnungen

Jeder, der Lust dazu hatte, konnte sich kreativ mit Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung auseinandersetzen und versuchen, die eigenen Gefühle in ein Bild zu packen: Wer wagt den ersten Schritt auf den anderen zu? Wie fühlt ihr euch bei dieser Begegnung? Seid ihr eingeschüchtert, kommt es euch merkwürdig vor oder seid ihr ganz mutig?
 
Einsendeschluss war der 30. Juni 2015. Ich habe eine fünfköpfige Jury - getreu dem Motto der Inklusion - aus 2 Menschen mit Behinderung und 3 Kindern ohne Behinderung zusammengestellt, die Anfang Juli in Gemeinschaftsarbeit in der Förder- und Wohnstätte Kettig die besten Bilder ausgewählt hat. 

Die eingereichten Bilder wurden am 18.07.2015 im DRK-Seniorentreff "Oase" in Mainz ausgestellt und in der Allgemeinen Zeitung Mainz sowie auf der Projekthomepage (http://florentia4kids.blogspot.de) und der dazugehörigen Facebook-Seite veröffentlicht. 

Der Malwettbewerb ist an eine von mir verfasste Geschichte namens Florentia (erscheint im Frühjahr 2016 unter dem Titel "Im Rollstuhl nach Florenz. Oder: Wie wir die Mona Lisa zum Lächeln brachten") angelehnt, in der es um ein 13jähriges Mädchen names Sophie geht, das seit der Geburt im Rollstuhl sitzt. Gemeinsam mit Großvater Karl und Cousine Marieke erlebt Sophie ein unvergessliches Abenteuer: eine Zeitreise zu Leonardo da Vinci! Der berühmte Künstler interessiert sich brennend für die drei Gäste aus dem Jahr 2014 und besonders für Sophies Körperbehinderung. Diese Geschichte soll zum Nachdenken anregen und junge Leser/innen spielerisch mit dem Thema Behinderung / Inklusion konfrontieren. 

Ich habe mir überlegt, wie ich die Ideen dieser Erzählung dazu nutzen kann, etwas Gutes, d.h. etwas gesellschaftlich Relevantes zu tun. Dann bin ich zu dem Entschluss gekommen: Ich integriere die Elemente aus Florentia in den Malwettbewerb! Zu dieser Geschichte konnten die Maler/innen nämlich ebenfalls Bilder einreichen (Details s. hier). 

Die Teilnehmer/innen des Malwettbewerbs konnten, neben der Veröffentlichung ihrer Bilder, verschiedene Sachpreise gewinnen.

Der Wettbewerb sollte möglichst viele Kinder erreichen. Für mich als Einzelperson war aber sehr schwierig, das Projekt alleine durchzuboxen und potentielle Maler/innen in verschiedenen Bundesländern zu mobilisieren! Bei der Durchsetzung meines Projektes bin ich schon über einige Hürden gestolpert: Man wird als Einzelperson nicht wirklich ernst genommen; viele Leute fragen sich: Warum macht die das überhaupt? Meine Antwort lautet: Weil mir dieses Thema unglaublich wichtig ist und am Herzen liegt.
 
Wer mehr über mich als Person erfahren möchte, dem empfehle ich das "So tickt ... Verena Freund"-Interview der Seite "Reha-Care" oder die Seite "Über mich" in diesem Blog.
Der Werdegang des Projekts

Die Szenen aus "Florentia", zu denen Bilder gemalt werden können.